Wegweiser Studium: Infovortrag für Geflüchtete, 19.09.18, 17 Uhr, TU Berlin

Veranstaltungsreihe Wegweiser Studium: Infovortrag für Geflüchtete

19.09.2018, 17 Uhr, Raum 1029 im Hauptgebäude der TU Berlin

Mit der Veranstaltungsreihe „Wegweiser Studium“ beantwortet die Allgemeine Studienberatung der TU Berlin regelmäßig wichtige Fragen rund um das Thema Studium: Studieninteressierte erhalten einen Einblick in das Studienangebot der TU Berlin und bekommen Tipps zu ihrer Studienentscheidung.

Im Rahmen der Reihe „Wegweiser Studium“ bieten wir auch eine Informationsveranstaltung speziell für Studieninteressierte mit Fluchthintergrund an. Dabei werden Fragen beantwortet, wie: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Ausbildung und Studium? Sollte ich lieber an der Fachhochschule studieren oder an der Uni? Und was davon ist „das Beste“ für mich?

Wir geben einen Überblick über das deutsche Bildungssystem und zeigen, welche Möglichkeiten es an der TU Berlin speziell für Geflüchtete gibt.

Was? Infovortrag: Wie „funktioniert“ Studieren in Deutschland?

Wann? am 19.09.2018, 17 Uhr

Wo? Hauptgebäude der TU Berlin, Raum 1029, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

Für wen? Studieninteressierte mit Fluchthintergrund, Betreuer*innen, alle Interessierten

Das komplette Programm der Reihe Wegweiser Studium finden Sie hier: www.studienberatung.tu-berlin.de/wegweiser_studium

Weitere Informationen zu den Angeboten der TU Berlin für Geflüchtete: www.studienberatung.tu-berlin.de/in2tu

Bei Fragen zur Veranstaltung stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Katharina Kube
Projektleitung In(2)TU Berlin

In(2)TU Berlin – Allgemeine Studienberatung
In(2)TU Berlin – Academic Advising Service

Abteilung I Studierendenservice
Department I Student Services
Technische Universität Berlin
Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

Raum 0070, Hauptgebäude
Room 0070, main building

Sprechzeiten: Mo. 9.30-12.30 Uhr / Di. 14-18 Uhr / Do. 14-18 Uhr / Fr. 9.30-12.30 Uhr
Office hours: Mon. 9.30 a.m.-12.30 p.m. / Tue. 2-6 p.m. / Thu. 2-6 p.m. / Fri. 9.30 a.m.-12.30 p.m.

in2@tu-berlin.de
www.studienberatung.tu-berlin.de

» Veranstaltungsreihe Wegweiser Studium für Studieninteressierte und Studierende

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Pressemitteilung der Initiative Togo Action Plus e.V.: Rassistischer Angriff am Alexanderplatz

Am 21. Juni 2018 wurde Komi Edzro, Gründer und Vorstand des ITAP e.V., am Alexanderplatz aus rassistischen Motiven angegriffen. Eine Frau beleidigte ihn und schlug ihm mehrere Male in das Gesicht. Die umstehenden Passant*innen zeigten keine Zivilcourage.

Komi Edzro fuhr am 21. Juni 2018 nach 00:00 Uhr von der Samariterstraße mit der U5 bis zur Endstation am Alexanderplatz. Als er aus der Bahn stieg, wollte er zur Rolltreppe laufen. Eine Frau um die 35 Jahre alt, mit langen schwarzen Haaren und schwarzer Kleidung, lief vor ihm her und drehte sich plötzlich um, schaute ihn herablassend an und beleidigte ihn mit den Sätzen „Verpiss dich!“ sowie „Fick dich!“. Der Situation war keine Konfrontation vorangegangen.

Um den Vorfall zu dokumentieren, wollte Komi Edzro die Frau mit seinem Handy fotografieren, jedoch versuchte sie dies zu verhindern, indem sie sich umdrehte und weiter zur Treppe in Richtung U8 lief. Auf dem Weg beleidigte sie Komi Edzro weiterhin und auf dem Gleis der U8, schlug sie ihm mehrfach mit der Faust ins Gesicht. Er schrie und bat die Passant*innen um Unterstützung. Allerdings kam ihm keine der anwesenden Personen, die das Geschehen beobachteten, zu Hilfe. Komi Edzro erklärte der Frau, dass er die Polizei rufen werde. Daraufhin holte die Frau ihr Handy hervor und erklärte, dass sie ebenfalls die Polizei anrufen wolle. In diesem Augenblick fuhr die U8 in den Bahnhof ein. Inzwischen hatte die Frau jemanden mit ihrem Handy angerufen und stieg in die Bahn ein. Komi Edzro konnte noch hören, wie sie am Telefon erklärte, dass sie es „mit einem Psychopathen zu tun hat“.

Nach einiger Zeit kamen Polizist*innen und Sicherheitsmitarbeiter*innen. Komi Edzro berichtete über den Vorfall. Die Polizist*innen fragten die Passant*innen, ob sie etwas gesehen hätten. Zwei Passantinnen hatten gesehen, wie Komi Edzro von der Frau beleidigt und geschlagen wurde. Eine der beiden erklärte den Polizist*innen, dass sie den Vorfall bezeugen könnte, die andere wollte keine Aussage vor der Polizei machen. Bis heute hat Komi Edzro nach dem Vorfall in Folge der Schläge Schmerzen im Gesicht.

Die Frau griff Komi Edzro aus eindeutig rassistischen Motiven an. Da den Beleidigungen keine Konfrontation vorausgegangen war, spielt die Tatsache, dass Komi Edzro der einzige Schwarze vor Ort gewesen ist, eine bedeutende Rolle. Bei einem solchen Ereignis in einer von Alltagsrassismen geprägten weißen Mehrheitsgesellschaft darf die Hautfarbe der beteiligten Personen nicht ignoriert werden. „Colour Blindness“ reproduziert Rassismen.
Die Tatsache, dass keine der umstehenden Personen zu Hilfe kam, zeigt, wie tief die Akzeptanz für Rassismen in der Gesellschaft verankert ist. Dies macht es umso wichtiger, sich im Alltag klar gegen Rassismen zu positionieren und Zivilcourage zu zeigen, wenn man Zeuge eines rassistisch motivierten Angriffes wird!

Pressemitteilung der Initiative Togo Action Plus e.V. zu dem Fall Chemnitz

Als Verein, der mit seiner Gründung auf die untragbaren Lebensumstände von Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung in den Aufnahmelagern in Deutschland reagiert hat, wollen wir zu den Vorfällen in Chemnitz vom 26. und 27. August Stellung beziehen.

Wir von ITAP sind entsetzt über die progromartigen Vorfälle in Chemnitz und verurteilen den offenen Rassismus, die Verfolgung und Bedrohung von Migrant*innen und die offenen Bekenntnisse zu nationalsozialistischem Gedankengut auf das Schärfste. Chemnitz hat gezeigt, wie groß das Mobilisierungsvermögen der rechten Szene ist und wie attraktiv diese für die kleinen, leisen Rassist*innen der vermeintlichen “bürgerlichen Mitte” erscheint.

Zudem verurteilen wir jene Aussagen, die den Geschehnissen die rassistische Motivation absprechen. Sei es der Vergleich von Faschist*innen mit Antifaschist*innen, die Verurteilung der Gegendemonstrant*innen als „linke Chaoten“ oder der Verweis auf die “Meinungs- und Versammlungsfreiheit”. Ein rassistischer Mob, der menschenfeindliche Parolen skandiert und anderen Menschen den Tod wünscht, darf nicht durch Erklärungen, die sich der Argumentation des “Rechtes auf Selbstjustiz” oder nationalsozialistischem Jargon eines “gesunden Volksempfinden” bedienen, nachvollziehbar gemacht werden. Dieser öffentliche Diskurs, vor dem auch Mitglieder des Bundestages keinen Halt machen, untergräbt den antifaschistischen Grundkonsens und verschiebt die Grenze des Sagbaren kontinuierlich nach rechts.

Der Rassismus, der den Chemnitzer Migrant*innen entgegenschlug, ist nicht erst am Sonntag entstanden. Entwicklungen wie in Chemnitz sind Teile einer langen Geschichte von Faschismus, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Umso wichtiger ist es, die Augen offen zu halten, solche Geschehnisse immer wieder klar zu benennen, zu verurteilen und zu bekämpfen. Zivilcourage zu zeigen und sich offen gegen Rassismus zu positionieren. Nicht erst, wenn die „besorgten Bürger*innen“ ihre hässliche Fratze zeigen, sondern im Alltag.