Veranstaltungsreihe “Glauben”: 01.03. und 07.03.2020

Im März haben wir bei ITAP zwei interessante Veranstaltungen zum Thema “Glauben” für euch.

Sonnstag, 01.03.2020, 13 Uhr: Vortrag zum Evedou-Glauben, von Komi Edzro, Integrationsbeauftragter

Samstag, 07.03.2020, 13 Uhr: Interreligiöser Dialog mit Vortrag über das Christentum >> wird verschoben. Stattdessen gehen wir demonstrieren: https://www.facebook.com/events/515673119333678/

Wir freuen uns auf euch!

Demonstration und Kundgebung: Solidarität als Rückgrat von Menschlichkeit

09.01.2020 – 12:30 Uhr

Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund, Tiergartenstraße 15, 10785 Berlin

ITAP beteiligt sich an der Demonstration von borderliner europe – Menschenrechte ohne Grenzen e.V. – hier der Aufruf:

“Anfang Dezember 2019 trat die vom europäischen Rat und Parlament im Vormonat beschlossene Verordnung zur Reform von Frontex (Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache) in Kraft. Das Mandat der Grenzschutzagentur wurde bedeutend erweitert. Frontex ist nun für alle Rückkehr-Aspekte sowie die technische und operative Unterstützung der Mitgliedstaaten verantwortlich. Auch personell wird aufgestockt: die Zahl der direkt von Frontex Angestellten und von den Mitgliedsstaaten entsandten Beamt*innen soll bis 2017 auf 10.000 Personen erhöht werden.

Hiermit wird Frontex zu einer “Super Agency” ausgerüstet, welche mit immer mehr Befugnissen europäische Grenzen sichert, und immer weniger zur Rechenschaft für Menschenrechtsverletzungen gezogen werden kann. Die Leitlinie hier heißt: Problemlösung durch Gewalt. Auch EASO, das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen, dass, wie Frontex, hier als “Rückgrat der europäischen Lösung” gepriesen wird, steht keinesfalls für faire Asylverfahren, die zum Ziel haben Menschen in Not Schutz zu gewähren.

Am Donnerstag den 09.01 findet in der Baden-Württembergischen Landesvertretung Berlin ein Migrationspolitisches Forum (MPF) mit dem Titel “Agenturen (Frontex / EASO) als Rückgrat einer `Europäischen Lösung´” statt. Direktor des MPF ist Prof. Dr.Daniel Thym, der sich als starker Befürworter von Abschiebungen einen Namen gemacht hat und regelmäßig als Sachverständiger in den Bundestag geladen wird. Zuletzt bemängelte er beim Innenausschuss zum „Hau-Ab-II“ ein “Vollzugsdefizit” bei Abschiebungen.

Für uns ist jedoch klar: Sowohl Frontex als auch EASO können durch Abschottung und Angst keine Lösung bieten!

Wir fordern die Politik auf, Solidarität und Humanität zu Leitlinien ihres Handelns zu machen. Wir fordern Diskussionen in denen Migration und Flucht nicht problematisiert, sondern als Realität anerkannt werden. Wir fordern eine menschliche Lösung, die der Ziehung sichtbarer und unsichtbarer Grenzen Alternativen entgegensetzt und das Sterben von Menschen auf der Flucht beendet.

Kommt und zeigt, dass Solidarität auch ein Teil eures Rückgrats ist!

Fähren statt Frontex und Bewegungsfreiheit statt Grenzen.”

>> Aufruf auf den Seiten von borderline europe: https://www.borderline-europe.de/termine

Grußwort von Ulla Jelpke, MdB, zur Kundgebung am 26.10.2019

Liebe Freundinnen und Freunde,
ich möchte Euch ganz kämpferisch aus dem Bundestag grüßen!
Es ist wichtig und richtig, dass ihr den Bogen zwischen Kolonialismus, Rassismus, Ausgrenzung, Flucht und Klimaschutz schlagt. Mehr denn je hat die von Schutzsuchenden aufgebrachte Parole „Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört“ Gültigkeit. Die Metropolen sind die Orte, an denen durch Waffenexporte, Umweltzerstörung, sogenannte Sicherheitszonen und Treibhausgase Fluchtursachen wie am Fließband produziert werden. Die Verwüstung, die die kapitalistische Moderne und ihre Profiteure in den Metropolen hinterlässt, betreffen als erstes die Menschen im Trikont. Als sich in Europa noch kein Mensch für den Klimawandel interessierte, breiteten sich schon Afrika die Wüsten aus, vertrocknete der Iran und versanken ganze Inseln im Pazifik.
Die demokratische Hoffnung im Mittleren Osten, das selbstverwaltete Rojava in Nordsyrien, wird gerade von den imperialistischen Mächten und Hegemonialstaaten in Fetzen gerissen, erneut werden unzählige Menschen mit gnadenloser Unterstützung des globalen Nordens in die Flucht getrieben. So wie die Welt vom Kapitalismus und Imperialismus verwüstet wird, werden immer mehr Menschen fliehen müssen, das wissen auch die Regierungen der Metropolenstaaten.
Die Intention des globalen Nordens besteht aber nicht darin, Fluchtursachen zumindest zu mindern, sondern weiter zu machen, wie bisher und noch mehr Mauern, Zäune und Grenzen gegen diejenigen zu bauen, die zu den ersten Opfern dieser Zerstörung werden. Europa sollte sich schämen, den Begriff der Menschenrechte überhaupt in den Mund zu nehmen, so lange um Europa Grenzen bestehen, an denen Tausende sterben.
Der Kampf gegen Rassismus und Abschottung ist nicht vom Kampf gegen die Zerstörung der Umwelt und den Kapitalismus zu trennen – Dieser Kampf wird letztlich auf den Straßen und nicht in den Parlamenten und Regierungen entschieden. Darum ist es richtig und wichtig, beharrlich weiter Druck zu machen – so wie bei euren regelmäßigen Kundgebungen.